AMS-Zentrale in Premstätten (Bild: AMS)

Eine Hiobsbotschaft erreichte die deutsch-österreichische Licht- und Sensorenherstellerin AMS-Osram. Der grösste Kunde, vermutlich handelt es sich dabei um Apple, hat ein Schlüsselprojekt für Micro-LEDs storniert. Damit muss AMS-Osram eine eigens dafür gebaute Fabrik im malaysischen Kulim komplett abschreiben, lässt AMS-Osram wissen. Wertmässig geht es dabei um ein Volumen von bis zu 900 Millionen Euro.

Der Auftrag, in grossem Stil Mikro-LEDs zu produzieren, die etwa zum Beispiel in Smart-Watch-Displays eingesetzt werden, hätte zu einem Leuchtturmprojekt werden sollen. Nun ist alles abgeblasen. Der Aktienkurs des in Zürich notierten Hightech-Unternehmens brach am Donnerstagmorgen um 45 Prozent auf 1,22 Schweizer Franken ein. Damit verlor AMS-Osram binnen weniger Minuten fast eine Milliarde Franken an Börsenwert und hatte nur noch eine Marktkapitalisierung von 1,2 Milliarden Franken. Seit die kleine Sensorfirma AMS aus der Steiermark Mitte 2020 für vier Milliarden Euro die dreimal so grosse Lichtfirma Osram schluckte und sich dafür hoch verschuldete, geht es für den gemeinsamen Konzern fast nur noch den Bach hinunter.

Der Vorstand der AMS-Osram habe nun entschieden, die Micro-LED-Strategie zu überarbeiten und die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten aller zugehörigen Vermögenswerte, insbesondere der neuen Acht-Zoll-LED-Fabrik in Malaysia, zu hinterfragen, heisst es aus Premstätten, dem Hauptsitz des Konzerns in der Steiermark. Mit der Absage des Grosskunden reduzieren sich auch die Wachstumsperspektiven von AMS-Osram. Das laufende Geschäft sei aber unverändert in Plan, so das Management.



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