Einnahmen von Nvidia gehen durch die Decke (Logobild: Pixabay/Mizter)

Der anhaltende Boom bei künstlicher Intelligenz (KI) beschert dem US-amerikanischen Chipriesen Nvidia weiterhin explosives Wachstum und zum sechsten Mal in Folge einen Quartalsumsatz, der über den Erwartungen des Marktes lieg. Konkret betrug der Umsatz im vergangenen Quartal mit 22,1 Milliarden Dollar gleich dreimal so viel wie noch ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit 20,4 Milliarden Dollar gerechnet. Der Aktienkurs schnellte nach Bekanntwerden der Zahlen um neun Prozent nach oben.

Dabei trug das Geschäft mit Technik für Rechenzentren mit 18,4 Milliarden Dollar sogar fünfmal so viel Umsatz ein wie im selben Vorjahresquartal. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit Langem bei der Rechenarbeit zum Anlernen von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. Das lässt das Geschäft - und den Börsenwert - von Nvidia rasant steigen.

Die Zahlen waren mit grosser Spannung erwartet worden. Die Nvidia-Aktie legte allein seit Jahresbeginn um rund 40 Prozent zu - und Beobachter gingen davon aus, dass der geringste Hinweis auf eine Abschwächung des Wachstums den Kurs nach unten geschickt hätte. Nvidia, das seinen Hauptsitz im kalifornischen Santa Clara unterhält, enttäuschte jedoch nicht.

Für das aktuelle Vierteljahr stellt der US-Konzern einen Konzernumsatz von 24 Milliarden Dollar, plus minus zwei Prozent, in Aussicht. Auch damit übertrifft Nvidia die Erwartungen der Marktgurus, die sich im Rahmen von 22 Milliarden bewegen, klar.

Der Quartalsgewinn des kalifornischen Konzerns sprang binnen eines Jahres von 1,4 auf knapp 12,3 Milliarden Dollar hoch. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz habe einen Wendepunkt erreicht und die Nachfrage steige weltweit, betonte dazu Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang.

Getrübt wird das Bild nur etwas vom deutlich schwächeren China-Geschäft, das unter den US-Sanktionen leidet. Denn Nvidia darf seine modernsten Chip-Systeme, mit denen Künstliche Intelligenz angelernt wird, nicht dorthin verkaufen. Washington verweist auf das Risiko, dass die Technik für militärische Zwecke eingesetzt werden könnte. Auch für eine abgespeckte Version der Geräte bekamen die Kalifornier bislang keine Ausfuhr-Lizenz, deswegen wurden zuletzt Chips geliefert, deren Leistung unter den vorgegebenen Grenzwerten liegt.

China habe im vergangenen Quartal einen Anteil im mittleren einstelligen Prozent-Bereich am Geschäft mit Technik für Rechenzentren gehabt, so der Chipriese aus dem Silicon Valley. Die US-Regierung wolle, dass Nvidia in China möglichst erfolgreich sei, aber im Rahmen der Leistungsbeschränkungen, betonte Jen-Hsun Huang, der das Unternehmen im April 1993 mitgründete und seither als CEO an der Spitze steht.



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