Android: Google will Werbetracking einschränken (Bild:Pixabay)

Apple ging beispielgebend voran, und nun will auch Google neue Spielregeln für seine Smartphones im Hinblick auf Werbetracking einführen. Google als Android-Entwickler kündigte entsprechende Massnahmen für den stärkeren Schutz der Privatsphäre an, die in den kommenden Jahren entwickelt werden sollen.

Ausgangspunkt für das bisherige Geschäft mit Onlinewerbung auf Smartphones war eine Identifikationsnummer, mit deren Hilfe die Anzeigenbranche Informationen über Interessen von Nutzern sammeln und für diese personalisierte Anzeigen spielen konnte. Nun aber kündigte Google an, dass das Teilen von Nutzerinformationen mit Dritten – also etwa mit Datenhändlern der Werbeindustrie – eingeschränkt werden soll. Auch wolle man Lösungen finden, die ohne die bisherige Werbe-ID für die Datensammlung quer durch verschiedene Apps auskommen.

Gleichzeitig distanzierte sich Google – ohne Apple beim Namen zu nennen – von der Vorgehensweise des iPhone-Konzerns. Andere Plattformen hätten "barsch“ bisherige Mechanismen eingeschränkt, hiess es in einem Blogeintrag. Das sei ohne Alternativlösung ineffizient und schlecht für den Schutz der Privatsphäre und das Geschäft der App-Entwickler. Google wolle stattdessen heutige Funktionen mindestens zwei Jahre unterstützen, während an neuen Lösungen gearbeitet werde.

Google sind bei Änderungen der Regeln zum Umgang mit Nutzerdaten angesichts der eigenen Rolle im Onlinewerbemarkt viel stärker die Hände gebunden als Apple. Der Internetkonzern muss aufpassen, dass ihm nicht vorgeworfen wird, das eigene Anzeigengeschäft zu bevorteilen.

Android hat im globalen Smartphone-Geschäft einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent. Den Rest entfällt zum überwiegenden Grossteil auf iPhones. Zugleich ist die Verteilung unterschiedlich von Land zu Land – im lukrativen US-Markt etwa wird der iPhone-Anteil auf rund die Hälfte geschätzt.