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Der auf Mode- und Lifestyle-Produkte fokussierte schwedische Online-Händler Bootz, der auch im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) aktiv ist, hat 42'000 Kunden gesperrt, weil sie zu viele Produkte zurückgeschickt hatten. Grund für die Sperre seien unter anderem negative Auswirkungen auf die Umwelt, wie ein Sprecher des Unternehmens Medienberichten zufolge geäussert habe.

"Viele Kunden nutzen wiederholt das hohe Serviceniveau des kostenlosen Versands und der Rücksendungen auf Kosten unseres Geschäfts, anderer Kunden und der Umwelt aus," zitierte etwa das Onlineportal T3N den Bootz-Sprecher Ask Kirkeskov Riis.

Laut den Angaben entspreche die Zahl der Betroffenen etwa zwei Prozent der Gesamtkundschaft von Bootz. Rechnet man die Zahl hoch, dann käme man auf insgesamt 2,1 Millionen Kunden. Das Unternehmen selbst gibt die Anzahl aktiver Kunden auf der eigenen Firmenwebsite mit über drei Millionen aktiven Kunden an.

Wie auch immer, im Onlinehandel sorgt die hohe Zahl von Rücksendungen schon lange für Debatten. Gratisrücksendungen seien derzeit "Branchenstandard", so T3N. Teils werden die einfachen Möglichkeiten der Rücksendungen sogar offensiv beworben.

Hinter dem nunmehrigen Versuch des schwedischen Online-Händlers, zumindest die Menge an Rücksendungen einzudämmen, stehen wohl nicht zuletzt Kostengründe. "Rücksendungen können den Händler 21 Prozent des Bestellwerts kosten", schreibt T3N unter Berufung auf einen Branchenkenner.

Boozt erwirtschaftete im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge einen Umsatz in Höhe von 6,7 Milliarden schwedischer Kronen (580 Millionen Euro).