Die ChatGPT-Erfinderin OpenAI hat ihren Unternehmensgründer Sam Altman mit sofortiger Wirkung als CEO abgesetzt. Interimsmässig werde die Technologiechefin Mira Murati den Chefposten übernehmen, teilt der Senkrechtstarter in Sachen künstliche Intelligenz (KI) mit. Den Angaben zufolge sei der Aufsichtsrat des Unternehmens, an dem Microsoft eine Milliardenbeteiligung hält, im Rahmen einer Überprüfung zum Schluss gekommen, dass Altman in seiner Kommunikation mit dem Aufsichtsrat nicht immer ehrlich gewesen sei und damit diesen an der Ausübung seiner Aufgaben gehindert habe. Die genauen Umstände dazu wurden vorerst nicht genannt.
OpenAI wurde 2015 zunächst als Non-Profit-Unternehmen gegründet. 2019 erlaubte eine Umstrukturierung aber das Erwirtschaften begrenzter Gewinne. Seit Wochen führt die KI-Firma, an auch Tesla- und X-Besitzer Elon Musk beteiligt ist, Gespräche über einen Verkauf von Mitarbeiteraktien an potenzielle Investoren. Das Angebot würde OpenAI laut einem Bericht von Bloomberg Anfang Oktober mit 86 Mrd. Dollar (etwa 79 Mrd. Euro) bewerten und es damit global zu einem der wertvollsten Startup-Unternehmen machen.
Als OpenAI vor rund einem Jahr seinen Chatbots ChatGPT lancierte, löste diese einen regelrechten Hype um KI aus. OpenAI wurde damit zu einem Vorreiter in Sachen generativer KI. Darunter versteht man eine Software, die anhand der Verarbeitung riesiger Datenmengen auf Aufforderung hin menschenähnliche Inhalte wie Bilder, Texte und auch Software "schaffenW kann. Microsoft ging in der Folge einen milliardenschweren Pakt mit der Firma ein, um deren Technologie in Produkte des Konzerns zu bringen. Mittlerweile versuchen andere IT-Konzerne wie der Google-Konzern Alphabet und Amazon hinsichtlich generativer KI aufzuholen.
OpenAI-Gründer Sam Altman betonte im Mai vor dem US-Kongress, dass künstliche Intelligenz das Potenzial habe, fast jeden Aspekt des Lebens zu verbessern, aber auch ernsthafte Risiken berge. Altman wuchs in St. Louis im Bundesstaat Missouri auf und hatte sich im Silicon Valley schon einen Namen gemacht, bevor er mit ChatGPT weltweit bekannt wurde. Er studierte Informatik an der kalifornischen Eliteuniversität Stanford, brach das Studium aber ab und gründete die App Loopt, mit der Nutzer ihren Standort mit Freunden und Verwandten teilen konnten. Später stieg er beim Startup-Inkubator Y Combinator ein, der Erfolgsunternehmen wie dem Online-Wohnungsvermittler Airbnb und dem Lieferservice Doordash Starthilfe leistete. 2014 wurde Altman Chef von Y Combinator, gab dieses Amt aber fünf Jahre später ab, um sich mehr auf OpenAI konzentrieren zu können. Altman hat auch Hunderte Millionen Dollar in das Fusionsenergie-Startup Helion investiert und arbeitet an einer Kryptowährung namens Worldcoin, deren Nutzer sich anhand ihrer Iris identifizieren sollen.
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