Lithium-Ionen-Akku in Flachausgabe (Symbolbild: Pixabay)

Bei Lithium-Ionen-Batterien, die in Elektrofahrzeugen, Smartphones, Laptops und anderen und tragbaren Geräten zum Einsatz kommen, spielt das Leichtmetall Lithium eine entscheidende Rolle. Die hohe Nachfrage insbesondere nach Elektrofahrzeugen führte dazu, dass Lithium zu einem der begehrtesten Rohstoffe der Welt geworden ist. Eine Forschungseinrichtung des US-Energieministeriums hat nun gemeinsam mit Microsoft ein Projekt initiiert mit dem Ziel, die Menge des Lithiums, das in einer wiederaufladbaren Batterie verwendet wird, um bis zu 70 Prozent zu reduzieren.

Der Prototyp eines solchen neuartigen Akkus, der mit deutlich weniger Lithium auskommt, sei bereits entwickelt, teilten das Pacific Northwest National Laboratory (PNNL) und der Softwarekonzern aus Redmond gemeinsam mit. Dafür sei mit Hilfe von Künstlichre Intelligenz (KI) und dem Einsatz von Hochleistungsrechnern aus der Cloud-Plattform Azure Quantum Elements von Microsoft ein neues geeignetes Material entdeckt worden, heisst es. Dieses Material habe das PNNL im Labor auch bereits künstlich herstellen können. Es handle sich um einen echten, funktionierenden Akku-Prototyp, der eine Glühbirne versorgen könne, so die Mitteilung.

Wie das PNNL und Microsoft weiters wissen lassen, habe man im Rahmen dieses Forschungsprojektes 32 Millionen potenzielle Materialien in nur 80 Stunden auf 18 vielversprechende Kandidaten eingrenzen können. Dadurch sei ein Prozess, der mit traditioneller Forschung Jahrzehnte gedauert hätte, erheblich verkürzt worden.

Wie Tony Peurrung, der stellvertretende Direktor des PNNL für Wissenschaft und Technologie, betont, stelle das Zusammenspiel von KI, Cloud und Hochleistungs-Computing zusammen mit menschlichen Wissenschaftlern den Schlüssel dar, um den Weg zu aussagekräftigen wissenschaftlichen Ergebnissen zu beschleunigen. "Wir sehen das Potenzial der Künstlichen Intelligenz, einen Ansatz zu finden, der unerwartet oder unkonventionell ist, aber dennoch untersucht werden sollte," so Peurrung. Dies sei nach Ansicht des Forschers ein erster Schritt auf einer interessanten Reise, die das Tempo wissenschaftlicher Entdeckungen beschleunigen werde.