80 Jahre jung: Hasso Plattner (© HPI)

Hasso Plattner, der Mitbegründer und langjähre CEO des deutschen ERP- und Cloud-Riesen "Systemanalyse Programmentwicklung", kurz SAP genannt, begeht heute seinen 80. Geburtstag. Die am 21. Januar 1944 geborene und in Berlin und Konstanz aufgewachsene lebende Unternehmerlegende ist seit über 50 Jahren eng mit dem grössten Softwarehaus Europas verbunden.

Nch dem Abitur im Jahre 1963 studierte Plattner an der Universität Karlsruhe (TH) (heute Karlsruher Institut für Technologie (KIT)) das Fach Nachrichtentechnik. Die berufliche Karriere startete er 1968 bei IBM in Deutschland. 1972 gründete er dann gemeinsam mit seinen Kollegen Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira und Dietmar Hopp das Unternehmen SAP, in welchem er 1979 die Gesamtverantwortung für den Bereich Technologie übernahm. Ziel der SAP-Gründer war es, eine Standardsoftware zu entwickeln, mit der Geschäftsprozesse in Echtzeit abgebildet werden können. Heute ist der Walldorfer Konzern Deutschlands wertvollster Dax-Konzern und Europas grösster Softwarehersteller.

Bis zum 9. Mai 2003 war Plattner neben Henning Kagermann Co-Vorstandssprecher von SAP. Seitdem ist er Vorsitzender des SAP-Aufsichtsrats. Zuletzt wurde er im Mai 2022 auf der Hauptversammlung des Unternehmens mit knapp 91 Prozent der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt. Im vergangenen Jahr überschlug sich sein designierter Nachfolger, der ehemalige Deloitte-Chef Punit Renjen, im Rahmen der Aufsichtsratssitzung regelrecht mit Superlativen. Plattner sei einzigartig, eine Ikone, eine Legende, so Renjen.

Im Februar 2023 teilte SAP mit, dass Plattner sich nach Ende seiner Amtszeit im Mai 2024 nicht mehr zur Wiederwahl stellen werde. Unabhängig von seinem Aufsichtsratsmandat berät Plattner SAP als Chief Software Advisor „bei der mittel- und langfristigen technologischen Ausrichtung und Strategie“. Er hält rund 6 Prozent der SAP-Aktien (Stand Oktober 2020).

Hasso Plattner hat sich aber nicht nur im IT-Bereich einen Namen gemacht, sondern auch im Sport-, Bildungs- und Kulturbereich. Als Steuermann gewann er unter anderem gmit der Hochseeyacht "Morning Glory" 1996 die Sydney-Hobart-Regatta in neuer Rekordzeit. In der 505er-Klasse nahm er von 2005 bis 2013 an neun Weltmeisterschaften teil. Und in der TP52-Klasse segelt er seit 2018 in der Rennserie 52 Super Series, 2019 nahm er an der Weltmeisterschaft teil.

1998 gründete das SAP-Urgestein, der früher mit fulminanten E-Gitarre-Auftritten bei den mit Zehntausenden von Besuchern bespickten Anwenderkonferenzen die SAP Kunden unterhielt, das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) an der Universität Potsdam. Wobei die gemeinnützige Hasso-Plattner-Stiftung für Softwaresystemtechnik tragende Gesellschaft ist. Plattner verpflichtete sich, der Stiftung 20 Jahre lang mehr als 50 Millionen Euro aus seinem Privatvermögen zur Verfügung zu stellen. Inzwischen hat sich das Engagement Plattners für das HPI vervierfacht und der kumulierte Betrag liegt bei mittlerweile mehr als 200 Millionen Euro, wie auf Wikipedia nachzulesen ist. Und im Herbst 2003 spendete Hasso Plattner zehn Millionen Euro für den Bibliotheksausbau an der Universität Mannheim.

Im April 2012 wurde bekannt, dass Plattner beabsichtigt, der Stadt Potsdam eine Kunsthalle zu schenken, in welcher wechselnde Ausstellungen sowie Plattners Privatsammlung von DDR-Kunst zu sehen sein sollen. Diese Kunsthalle wurde im Januar 2017 unter der Bezeichnung "Museum Barberini" im wiederaufgebauten Palast Barberini eröffnet. Ebenfalls in Potsdam entstand durch das Engagement der Hasso Plattner Foundation das Museum Minsk im früheren Terrassenrestaurant "Minsk" am Brauhausberg mit dem Schwerpunkt auf den architektonischen und künstlerischen Errungenschaften der DDR. (Quelle: Wikipedia)