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Internet-Shopping wird bei Schweizer Konsumenten immer beliebter. Zum Leidwesen der heimischen Online-Händler kaufen diese aber immer mehr über ausländische Plattformen ein. Daher seien helvetische Onlinehändler gezwungen, gegenüber Kunden Zugeständnisse zu machen, heisst es in einer neuen Studie der ZHAW und der HWZ im Auftrag der Schweizerischen Post.

Eine Umfrage unter Anbietern und Konsumenten des Schweizer Onlinehandels belegt, dass Schweizer Onlinehändler vermehrt Zusatzleistungen wie Gratisversand und kostenlose Rücksendungen anbieten müssen, um gegen die Konkurrenz aus dem Ausland anzukämpfen. Konkret habe sich der Anteil an Onlinehändlern, die einen kostenlosen Versand anbieten, von 51 Prozent im Vorjahr auf 54 Prozent erhöht, so die Studie. Eine kostenlose Rücksendung böten mittlerweile 28 Prozent der befragten Onlinehändler an. Im letzten Jahr waren es noch 25 Prozent.

Ausserdem geht aus der Untersuchung hervor, dass sich Schweizer Onlineportale wie Ricardo oder Digitec Galaxus zwar noch deutlich höherer Beliebtheit erfreuen, als etwa asiatische Anbieter wie Wish oder Aliexpress. Solche Plattformen hätten aber laut der Studie bei Schweizer Konsumenten an Akzeptanz gewonnen.

Um dem Druck durch ausländische Händler zu begegnen, komme der Schritt über die Grenzen aber nur für Wenige in Frage. Denn die Barrieren für den Export seien hoch. Rund zwei Drittel der befragten Schweizer Onlinehändler beschränkten sich daher beim Verkauf ihrer Produkte auf die Schweiz. Sie gaben an, dass die Herausforderungen für einen internationalen Vertrieb vor allem die Zölle (69 Prozent), der Versand und die Logistik (58 Prozent) sowie hohe Kosten für Lohn und Lager in der Schweiz (57 Prozent) seien. Hinzu komme, dass ausländische Gesetze die Schweizer Hersteller und Händler meist am Export hindern würden, hiess es weiter.

Für den Grossteil der Schweizer Online-Shopper scheine es hingegen keine Rolle zu spielen, ob die Ware in der Schweiz oder im Ausland eingekauft werde: 70 Prozent der Befragten hätten angegeben, dass sie in den letzten zwölf Monaten in deutschen Onlineshops eingekauft hätten und 41 Prozent hätten im chinesischen Internetversandhandel Bestellungen getätigt, so die Studie.