Symbolbild: Fotolia/ Alexey Bloggodf

Die Europäische Kommission hat grünes Licht für das strategische Projekt zur Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Cloud- und Edge-Cloud-Infrastruktur gegeben. Es gehört zum Programm "Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse – Cloud-Infrastruktur und -Dienste der nächsten Generation" (IPCEI-CIS). Das IPCEI-CIS-Programm zielt gemäss Mitteilung darauf ab, ein gemeinsames europäisches "Cloud-Edge-Kontinuum" zu schaffen – eine gemeinsame Cloud-Edge-Infrastruktur für Europa, ohne interne Grenzen. Zu diesem Zweck sollen in Europa mehrere Milliarden Euro investiert werden, um die zukünftige Datenkonnektivität zu fördern.

Die Initiative ziele darauf ab, gemeinsame technische Standards, einen gemeinsamen Rechtsrahmen und Nachhaltigkeitsanforderungen für die europäische Edge-Cloud-Technologie zu schaffen, heisst es. Dies werde die Entwicklung paneuropäischer Lösungen fördern, die die Grösse des Kontinents ausnutzen und den Binnenmarkt für digitale Dienste vertiefen. Ein Cloud-Edge-Kontinuum ermögliche es auch, dass Lösungen über internationale Grenzen hinweg funktionieren, wie etwa autonome Logistikprozesse oder fahrerlose Fahrzeuge.

IPCEI-CIS ist ein Gemeinschaftsprojekt, an dem derzeit zwölf EU-Mitgliedstaaten und verschiedene Branchenführer beteiligt sind, darunter die Deutsche Telekom, Bosch, SAP, Orange und Airbus. Das Projekt soll einen wichtigen Beitrag zum erklärten Ziel der EU leisten, bis 2030 rund 10.000 Edge-Cloud-Knoten auf dem gesamten Kontinent zu schaffen. Das Instrument IPCEI sei für Projekte ins Leben gerufen worden, die einen "signifikanten Beitrag zu Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätzen, dem grünen und digitalen Wandel und der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und Wirtschaft der Union" versprechen. Zu den genehmigten IPCEI gehören eine Schienen- und Strassenverbindung zwischen Deutschland und Dänemark sowie eine milliardenschwere öffentliche Investition in die europäische Wasserstoffinfrastruktur.

Über Edge-Cloud Computing:
Edge-Cloud Computing bringt Rechenressourcen und Datenspeicher näher an den Nutzer heran. Im Gegensatz zum traditionellen Cloud Computing, das sich auf zentrale Rechenzentren stützt, werden diese Ressourcen beim Edge-Cloud Computing an dezentralen Rechenknoten am Rande des Netzes platziert, das heisst in der Nähe des Ortes, an dem die Daten erzeugt und verbraucht werden. Dieser Ansatz verringert die Latenzzeit, verbessert die Echtzeitverarbeitung und ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Benutzeranfragen. Diese geringere Latenzzeit ist für zahlreiche Anwendungen wie das industrielle Internet of Things, fahrerlose Fahrzeuge und autonome Logistik von entscheidender Bedeutung.

Klaus Werner, Geschäftsführer Geschäftskunden Telekom Deutschland, hält dazu fest: "Edge-Cloud ist die nächste Stufe der Telekommunikation und der digitalen Infrastruktur. Mit der Unterstützung der Bundesregierung und europäischer Partner erforschen wir diese Grenze nicht nur, wir wollen sie gestalten und definieren. Diese Forschung verspricht eine besser vernetzte und nachhaltige digitale Zukunft für Europa."



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