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Die einst exponentiell wachsende Foto-App Snappchat kämpft gegen die Stagnation. Im abgelaufenen Quartal konnte die Betreiberfirma Snap umsatzmässig nur noch um sechs Prozent auf 1,13 Milliarden Dollar (1,15 Mrd Euro) zulegen. Noch nie zuvor ist der Konzern mit Sitz in Los Angeles in einem Quartal so langsam gewachsen. Zum Vergleich: Noch im ersten Vierteljahr dieses Jahres nahm der Umsatz um 38 Prozent zu, davor waren auch 50 oder 60 Prozent üblich. Der Quartalsverlust weitete sich zuletzt auf 359,5 Millionen Dollar aus, von knapp 72 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.

Das kalifornische Unternehmen rechtfertigt die Entwicklung mit dem "erheblichen Gegenwind" im Markt, unter anderem weil Werbekunden wegen Konjunktursorgen die Marketingbudgets kürzten. Inzwischen habe der Trend viele Branchen erfasst. Ausserdem verweist Snap auch auf die verstärkte Konkurrenz um Online-Werbeausgaben mit anderen Diensten wie Tiktok. Snap hatte im vergangenen Quartal bereits den Abbau von rund einem Fünftel der Stellen eingeleitet, um die Kosten zu senken und sich auf Wachstumsbereiche zu fokussieren.

Snap hofft insbesondere, mit Gewinn das Geschäft rund um sogenannte erweiterte Realität auszubauen, bei der digitale Objekte auf dem Bildschirm in reale Umgebungen integriert werden. Bei Snapchat kann man damit zum Beispiel Modeartikel oder Kosmetik vor dem Kauf virtuell ausprobieren. Man müsse beim Geldverdienen in dem Bereich aber noch besser werden, räumte Finanzchef Derek Andersen ein.

Bei der Zahl täglich aktiver Nutzer konnten die Kalifornier unterdessen binnen drei Monaten eine Steigerung von 347 auf 363 Millionen erreichen. Zugleich sank der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer von 3,20 auf 3,11 Dollar.

Der Wert der Snap-Aktie an der Börse fiel aufgrund der Zahlen gleich um 27 Prozent unter die Marke von acht Dollar. Zu Beginn dieses Jahres lag der Kurs des Papieres noch über der Marke von 40 Dollar.



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