Eine illustre Schar von SAB-Vertretern (Bild: zVg)

Vertreter von professionellen Bildanbietern in der Schweiz haben am Mittwoch im Zürcher Zunfthaus zur Meisen anlässlich der Jahresversammlung das 30-jährige Bestehen der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Bild-Agenturen und -Archive SAB zelebriert. Die illustre Schar setzte sich zusammen aus Vertretern der SAB-Mitgliederorganisationen, Ehrenmitgliedern und einigen besonderen Gästen. SAB-Präsident Stephan Werder und sein Vorgänger Stefan Wittwer liessen in einem kurzen Rückblick die wichtigsten Meilensteine der vergangenen 30 Jahre Revue passieren: SAB wurde 1993 mit 23 Agenturen als Gründungsmitgliedern aus einer losen Arbeitsgemeinschaft in einen Verein umgewandelt.

Ziel des Zusammenschlusses war bereits damals die Förderung der schweizerischen Bildagenturen, insbesondere durch die Herausgabe von Richtpreisen für Fotomaterial. Werder blickt aber auch auf die Zukunft der SAB und meint: "Honorar- und Konditionsempfehlungen haben auch dreissig Jahre nach der Gründung der SAB nicht an Bedeutung verloren. Unsere Empfehlungen für Richtpreise sind gerade in Zeiten der Digitalisierung und der damit verbundenen Entwicklungen in der Bildlizenzierungsbrache wichtige Orientierungshilfen für Bildanbieter und Bildanwender bei ihrer Preisfindung." Insbesondere die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz und deren Auswirkungen auf die visuelle Branche seien aktuell Themen, denen sich SAB vermehrt zuwende. "Im Sinne der Mitglieder-Bildagenturen und aller Fotografinnen und Fotografen gilt es, sich mit den neuen Gegebenheiten auseinanderzusetzen und Urheberrechtsfragen bei mit künstlicher Intelligenz erzeugten Bildern zu klären", ist Werder überzeugt.

SAB hatte sich bereits früher zusammen mit anderen Verbänden der Bildbranche aktiv bei der Teilrevision des Schweizer Urheberrechtsgesetz für den Schutz der Fotografie ohne individuelle Gestaltung eingesetzt. Seit dem 1. April 2020 ist der Lichtbildschutz auch in der Schweiz in Kraft. SAB ist aber auch international vernetzt und hält laut Mitteilung den Wissensaustausch über die Grenzen hinaus aufrecht. So ist SAB Gründungsmitglied des europäischen Verbands der Bildagenturen CEPIC (Coordination of European Picture Agencies and Libraries). Gemeinsam mit den anderen CEPIC-Mitgliedern kämpfe SAB dafür, dass die rechtlichen Anpassungen des Urheberrechts an Gegebenheiten der Kommunikationsgesellschaft nicht zu Lasten der Urheber gehe. Letzte Woche gerade hätten SAB-Vorstandsmitglieder am CEPIC Congress 2023, dem grössten Netzwerk für Unternehmen der visuellen Welt, im französischen Antibes teilgenommen. An der gestrigen Jubiläumsfeier war schliesslich auch Sylvie Fodor, die Geschäftsführerin von CEPIC, als Ehrengast anwesend. "Die Bildbranche ist in stetigem Wandel begriffen", sagt Werder. "Die Arbeit von Verbänden wie der SAB und von verwandten Organisationen ist in Zeiten künstlicher Intelligenz so wichtig wie noch nie", so Werder. "Es gilt heute mehr denn je, die Rechte der Fotografinnen und Fotografen und die Interessen der Bildagenturen vor Urheberrechtsmissbrauch zu schützen."

SAB-Präsident Stephan Werder (Bild: zVg)
SAB-Präsident Stephan Werder (Bild: zVg)