Mitarbeiter von Amazon (Bild: Amazon)

Der US-amerikanische Online-Versandhandels- und Cloud-Riese Amazon hat 2023 weltweit mehr als sieben Millionen gefälschte Produkte aufgespürt, beschlagnahmt und ordnungsgemäss entsorgt. Dies geht aus einem Bericht hervor, den Amazon an seinem Hauptsitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington veröffentlichte.

Die Konzern-interne Abteilung für Fälschungskriminalität ("Counterfeit Crimes Unit") hat seit ihrer Gründung im Jahre 2020 den Angaben zufolge "mehr als 21'000 Akteure mit schlechten Absichten" im Rahmen von Gerichtsverfahren und Meldungen an die Strafverfolgungsbehörden zur Rechenschaft gezogen. Bei den Massnahmen gegen Produktpiraterie geht es einerseits um Artikel, die in den Logistik-Kreislauf des weltgrössten Internet-Händlers gebracht werden sollten. In der Statistik werden aber auch Fälle gezählt, in denen Amazon Unternehmen und Behörden Hinweise etwa auf Lager von Fälschern geben konnte.

Da Amazon ja Waren nicht nur selber verkauft, sondern auch anderen Händlern als Plattform dient, nutzen Produktfälscher genau diese Option als Einfallstor für kriminelle Machenschaften. In den vergangenen Jahren weitete der Konzern daher unter anderem die Kontrollen beim Einrichten eines Händler-Accounts aus. Dabei weisen auch Systeme mit Künstlicher Intelligenz die Prüfer bei Amazon auf Verdachtsfälle hin.

Wie der Amazon-Topmanager Dharmesh Mehta wissen lässt, hat der Konzern im vergangenen Jahr mehr als 700'000 Versuche von "Akteuren mit schlechten Absichten" vereitelt, neue Verkäuferkonten zu erstellen. Dies sei gelungen, bevor diese Akteure auch nur ein einziges Produkt im Amazon-Store zum Verkauf anbieten konnten, so Mehta. "Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den sechs Millionen Versuchen von Akteuren mit schlechten Absichten, im Jahr 2020 neue Amazon Verkäuferkonten einzurichten," erläutert der Amazon-Manager weiters.

In Europa hatte Amazon zuletzt zusammen mit der BWW Group erfolgreich vor dem Europäischen Unionsmarkengericht im spanischen Alicante gegen den Handel mit gefälschten BMW -Produkten geklagt. Dabei wurden vier in Spanien ansässige Personen verurteilt, die versucht hatten, gefälschte BMW-Teile und BMW-Zubehör auf der Onlineplattform in ganz Europa zu verscherbeln.



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