EU-Parlament: Kein Zutritt mehr für Amazon-Lobbyisten (Bild: Jeff Owen Photos/ CC BY-SA 3.0)

Den Lobbyisten des US-amerikanischen Online-Versandhandels- und Cloudriesen Amazon bleiben die Zugänge zu den Gebäuden des Europaparlaments in Brüssel und Strassburg künftig verwehrt. Amazon bestätigte, dass den Mitarbeitenden des Unternehmens ihre Zugangskarten entzogen wurden.

Hintergrund dazu ist, dass Gewerkschaften und Organisationen wie Lobby Control dem Grosskonzern vorwerfen, bei der Kontrolle der Arbeitsbedingungen an Amazon-Standorten die Zusammenarbeit mit dem Europaparlament zu verweigern. "Wir haben sie zweimal zu Anhörungen über ihre Arbeitsbedingungen ins Europaparlament eingeladen, und sie haben sich geweigert, zu kommen", lässt die Abgeordnete des Arbeits- und Sozialausschusses, Agnes Jongerius, dazu wissen.

Darüber hinaus habe Amazon im vergangenen Dezember den Besuch einer Parlamentsdelegation an Standorten in Deutschland und Polen kurzfristig abgesagt. "Warum sollten wir einem Unternehmen Zugang gewähren, das uns nicht bei sich willkommen heisst?“, so die niederländische Sozialdemokratin.

Das Amazon-Management zeigte sich "enttäuscht“ über die Entscheidung und verwies auf "wiederholte Versuche, konstruktiv mit den Mitgliedern des Arbeits- und Sozialausschusses zusammenzuarbeiten". Amazon-Mitarbeitende dürfen sich demnach weiter mit Abgeordneten des Europaparlaments treffen, der Zugang zu den Gebäuden bleibt ihnen jedoch verwehrt.



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