Der deutsche Halbleiterhersteller Infineon rechnet in den nächsten zwölf Monaten mit einem Ende der Chipkrise in der Automobilindustrie. Er gehe davon aus, dass Infineon den Bedarf gut abdecken könne, sagte Infineons Automotive-Chef Peter Schiefer der "Automobilwoche" in einem am Sonntag verbreiteten Interview. Schiefer kündigte zugleich eine deutliche Erweiterung der Produktion an.

Die Mangel an Halbleitern und anderen Produkten hat die Wirtschaft nahezu weltweit stark ausgebremst. Besonders der deutschen Automobilindustrie mach das Fehlen von Bauteilen zu schaffen. Die Produktionslücke in der gesamten Industrie beim wichtigsten österreichischen Handelspartner sei dadurch auf 7,5 Prozent gestiegen, wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) ermittelte.

Dort stapeln sich angesichts der Produktionsengpässe immer mehr Aufträge: Die Betriebe erhalten seit Juni 2020 beständig mehr neue Aufträge als sie abarbeiten konnten, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Den Auftragsberg kann durch ein kräftiges Hochfahren der Produktion abgearbeitet werden, wenn sich die Materialengpässe ab dem Frühsommer mit den dann erwarteten sinkenden Corona-Zahlen deutlich entspannen, sagen Experten voraus.