Amazon muss wieder einmal zu Gericht spazieren (Symbolbild: Pixabay/ Aixklusiv)

Der weltgrösste Online-Versandhändler Amazon muss wieder einmal vor Gericht. Der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat Kalifornien hat den Giganten wegen wettbewerbsschädigenden Verhaltens verklagt. Generalstaatsanwalt Rob Bonta erklärte in San Francisco, der Konzern mit Hauptsitz in Seattle treibe die Preise durch wettbewerbsschädigendes Verhalten nach oben und verletze dadurch kalifornisches Recht.

Konkret beschuldigte Bonta Amazon unter anderem, Drittanbietern Knebelverträge aufzuzwingen, die es ihnen verbieten, ihre Waren günstiger auf anderen Handelsplattformen zu verkaufen. Wegen der grossen Marktmacht des Online-Versandhandelsriesen könnten sich kleinere Verkäufer nicht wehren und Endkunden würden letztlich "künstlich überhöhte" Preise zahlen. "Die Realität ist: Viele der Produkte, die wir im Internet kaufen, wären bei freien Marktkräften günstiger", betonte der Generalstaatsanwalt.

Für Hunderttausende von Drittanbietern stelle Amazons Online-Marktplatz gleichsam ihr gesamtes Geschäft dar, so Bonta weiter. Durch die hohe Abhängigkeit könne das Unternehmen ihnen die Bedingungen diktieren. Kritiker werfen Amazon schon lange den Missbrauch seiner Marktmacht vor. Zu den Anschuldigungen zählt auch, dass der Konzern seine eigenen Marken auf der Plattform bevorteile, Handelsdaten zur Ausspähung von Drittanbietern nutze und deren Produktideen kopiere. Seitens Amazon liegt noch keine Stellungnahme zur Anklage vor.



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