Symbolbild: Salesforce

Die US-amerikanische CRM-aus-der-Cloud-Spezialistin Salesforce hat im Rahmen ihrer Anwenderkonferenz Dreamforce in San Francisco die Einstein 1 Plattform angekündigt. Sie beinhaltet gemäss Mitteilung wesentliche neue Funktionen für Data Cloud und Einstein, die alle auf dem Metadaten-Framework von Salesforce aufbauen. Damit soll es für Unternehmen künftig möglich sein, sämtliche Daten sicher mit KI-gestützten CRM-basierten Kundenerlebnissen zu verbinden und KI-gestützte Apps mit Low-Code zu erstellen, heisst es.

"Die KI-Strategie eines Unternehmens ist nur so gut wie seine Datenstrategie", betont Parker Harris, Mitbegründer und CTO von Salesforce. "Wir haben vor fast 25 Jahren mit dem Metadaten-Framework Pionierarbeit geleistet, um Daten nahtlos über Anwendungen hinweg zu verbinden. Es ist das Fundament für Innovation. Mit der Data Cloud und Einstein auf der Einstein 1 Plattform können Unternehmen nun ganz einfach KI-gestützte Apps und Workflows erstellen, die die Produktivität steigern, Kosten senken und begeisternde Kundenerlebnisse bieten."

Einstein 1 Data Cloud unterstützt gemäss den Salesforce-Angaben Big-Data-Skalierung und Hochgeschwindigkeitsautomatisierung für Metadaten-gesteuerte KI-Anwendungen Data Cloud, die Echtzeit-Hyperscale-Daten-Engine von Salesforce, vereinigt und harmonisiert Kundendaten, Unternehmensinhalte, Telemetriedaten, Slack-Konversationen und andere strukturierte und unstrukturierte Daten. Die Plattform verarbeitee bereits 30 Billionen Transaktionen pro Monat und verbindee und harmonisiert jeden Tag 100 Milliarden Datensätze, heisst es.

Mit der neuen Data Cloud, die jetzt nativ in die Einstein 1 Plattform integriert ist, könnten Unternehmen in Silos isolierte Daten auf völlig neue Weise erschliessen, umfassende, einheitliche Kundenprofile erstellen und völlig neue CRM-Erlebnisse bieten, verspricht Salesforce.

Der Mitteilung zufolge wurde die Einstein 1 Plattform erweitert, um Tausende von Metadaten-aktivierten Objekten zu unterstützen, die jeweils Billionen von Zeilen umfassen könnten. Darüber hinaus seien die Marketing Cloud und die Commerce Cloud – separate Technologie-Stacks, die durch Übernahmen Teil des Customer 360-Portfolios von Salesforce wurden – auf der Einstein 1 Plattform neu entwickelt worden, heisst es.

Auch könnten riesige Datenmengen aus anderen Systemen in die Einstein 1 Plattform eingebracht und als sofort einsatzbereite Salesforce Objekte zur Verfügung gestellt werden. Workflows sollen sich durch jede Änderung an einem beliebigen Objekt auslösen lassen – unabhängig davon, ob es sich um ein Ereignis von einem IoT-Gerät, eine datengestützte Analyse oder eine KI-Vorhersage handelt. Dabei könnten bis zu 20’000 Ereignisse pro Sekunde verarbeitet werden und die Workflows über Mulesoft mit jedem System im Unternehmen interagieren, einschliesslich Altsystemen.

Die Kalifornier bieten zudem eine Vielzahl von Lösungen für Datenanalysen und Erkenntnisse daraus für unterschiedliche Anwendungsfälle, darunter Berichte und Dashboards, Tableau, CRM Analytics und Marketing Cloud Reports. Dank des gemeinsamen Metadatenschemas und Zugriffsmodells der Einstein 1 Plattform arbeiten all diese Lösungen den Infos zufolge jetzt auf denselben Daten in grossem Umfang – und liefern für jeden Anwendungsfall umfangreiche Erkenntnisse.

Darüber hinaus erhalten sämtliche Sales Cloud und Service Cloud Kunden mit Unlimited Edition oder Enterprise Edition jetzt einen kostenlosen Data Cloud Starter. Mit dem Data Cloud Starter könnten Bestandskunden 10’000 Kundenprofile vereinheitlichen und erhalten zwei Tableau-Creator-Lizenzen dazu. Das mache es Kunden einfach, die Leistungsfähigkeit ihrer Daten über unterschiedlichste Unternehmensbereiche hinweg zu erhöhen.

Einstein bietet jetzt ausserdem einen generativen, dialogbasierten KI-Assistenten, der sich nahtlos in Arbeitsprozesse einfügten und die Produktivität deutlich steigern soll.

Mit Einstein Copilot steht auch ein neuer und vertrauenswürdiger, sofort einsatzbereiter dialogbasierter KI-Assistent parat, der in die Benutzeroberfläche jeder Salesforce Anwendung integriert ist. Einstein Copilot soll die Produktivität steigern, indem er Nutzer direkt in ihren Arbeitsprozessen unterstützt. Er ermögliche ihnen, Fragen in natürlicher Sprache zu stellen, um relevante und vertrauenswürdige Antworten zu erhalten, die auf sicheren, proprietären Unternehmensdaten aus der Salesforce Data Cloud basieren.

Eine einfache neue Möglichkeit für Administratoren, Entwickler und IT-Teams, Einstein Copilot mit spezifischen Eingabebefehlen, Fähigkeiten und KI-Modellen anzupassen, bietet neu Einstein Copilot Studie. Damit sollen sich Verkaufsabschlüsse beschleunigen, der Kundenservice optimieren, Websites auf Grundlage des personalisierten Browserverlaufs automatisch erstellen oder Eingabebefehle in natürlicher Sprache in Code umwandeln lassen. Einstein Copilot Studio bietet zudem die Möglichkeit, Einstein Copilot für die Nutzung in anderen kundenseitigen Kanälen wie Webseiten, Echtzeit-Chat, Slack, Whatsapp oder SMS zu konfigurieren.

Einstein Copilot und Einstein Copilot Studio arbeiten laut Salesforce innerhalb des Einstein Trust Layers, einer sicheren KI-Architektur, die nativ in die Einstein 1 Plattform integriert ist. Sie ermögliche es Teams, von generativer KI zu profitieren und gleichzeitig die Datenschutz- und Sicherheitsstandards ihres Unternehmens zu wahren.

Das Metadaten-Framework der Einstein 1 Plattform biete dabei einen schnellen Weg zur KI. Es schaffe eine flexible, dynamische und kontextreiche Umgebung, in der Machine-Learning-Algorithmen arbeiten könnten, heisst es. Da Metadaten die Struktur, die Beziehungen und das Verhalten von Daten im System beschreiben, könnten KI-Modelle den Kontext von Kundendialogen, Geschäftsprozessen und die Ergebnisse bestimmter Interaktionen besser verstehen. Diese Ergebnisse sollen sich dafür nutzen lassen, grosse Sprachmodelle weiter zu verfeinern, um im Laufe der Zeit immer bessere Ergebnisse zu erhalten.

Parker Harris, Mitbegründer und CTO von Salesforce
Parker Harris, Mitbegründer und CTO von Salesforce (Bild: zVg)